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SCHACH-SPHINX/07325: Eigensinn auf die Probe gestellt (SB)


Die Pfade der Theorie müssen nicht das letzte Wort in einer Variante sein, aber gleichwohl sind sie nicht zufällig entstanden. Ihnen liegt eine lange Zeit der Auseinandersetzung zugrunde, und viele Köpfe haben daran auf dem Brett mitgearbeitet. Wer also unbedingt einen neuen Zug erproben und in die Turnierhalle einführen möchte, sollte sich zumindest mit den Feinheiten auskennen. In der langen Theorievariante 1.e2-e4 c7-c5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.d2-d4 c5xd4 4.Sf3xd4 g7-g6 5.Sb1-c3 Lf8-g7 6.Lc1-e3 Sg8-f6 7.Lf1-c4 0-0 8.Lc4-b3 d7-d6 9.f2-f3 a7-a6 10.Dd1-d2 Sf6-d7 11.h2-h4 empfiehlt sich nun der Zug 11...Sd7-c5, weil er das kritische Feld e6 abdeckt. Im heutigen Rätsel der Sphinx griff Heisler jedoch mehr wagemutig als vernunftgeleitet zum Springerausfall 11...Sc6-a5??, was ähnlich aussah, aber an der strategischen Wirklichkeit vorbeigriff. Sein Kontrahent Contoski nutzte den Fehlzug brachial aus, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07325: Eigensinn auf die Probe gestellt (SB)

Contoski - Heisler
Minneapolis 1965

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Stacheln des Igels halfen Dozsa nicht wirklich, denn Daroczy nahm die schwarze Stellung mit 1.Td1xd7! Td8xd7 2.Te1xe8+! Sf6xe8 3.Sf6xe8+ f7-f6 4.Db2xf6+ auseinander und das Verschanzen hatte ein Ende.

16. August 2021

veröffentlicht in der Schattenblick-Druckausgabe Nr. 166 vom 21. August 2021


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