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SCHACH-SPHINX/07188: Ein ungemein redelustiges Völkchen (SB)


Trotz aller Verbissenheit am Brett pflegen Schachspieler untereinander zuweilen lebenslange Freundschaften. Es ist dies ein ehrenhafter Charakterzug, durch nichts zu erschüttern. Ein Matt kann nie kompromittieren, solange die Häme aus dem Spiel bleibt, und unter erwachsenen Menschen mit derselben Leidenschaft gibt es Werte und Erfolge, die abseits der Turnierresultate stehen. Es ist kaum bekannt und sorgt oft für Verwunderung, wenn man es erwähnt, aber Schachspieler sind ein ungemein redelustiges Völkchen. Im umgekehrten Verhältnis zum Schweigen am Brett steht hinterher beim gemeinsamen Analysieren der Mund nicht still. Über hunderttauschend Kleinigkeiten werden dann diskutiert, die Nuancen, die zu einer Zugentscheidung führten, hervorgehoben, alle Problemfelder der jeweiligen Strategie erörtert. Wo viel geredet wird, lassen sich leicht Bande knüpfen, und das ist die eigentliche Wahrheit imSchach: Es ist eines der kontakt- und redefreudigsten Spiele, die sich denken lassen. Im heutigen Rätsel der Sphinx traten zwei Freunde im Leben als Kämpfer am Brett gegeneinander. Viel gab es hinterher zu besprechen, zumal Weiß mit einer hübschen Kombination den Sieg errang, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07188: Ein ungemein redelustiges Völkchen (SB)

Nunn - Seirawan
Toluca 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit dem Kopf gegrübelt und mit den Beinen nachgeholfen, fand Weiß dann wie von selbst die unbestechliche Gewinnfolge: 1.d5-d6! Tg6xd6 - 1...Dd2xd6 und der Turm wird aufgespießt mit 2.Lc6-e4 - 2.Df3xf7! Td6xc6 - es drohte sonst 3.Lc6-e4+ mit Mattangriff - 3.Ta4-g4 und Schwarz streckte die Waffe, da das Matt nur durch 3...Dd2-g5 verhindert werden konnte.


Erstveröffentlichung am 1. Februar 2007

21. Februar 2020


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