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PREIS/1440: WDR erhält mehrere Auszeichnungen beim renommierten New York Festival (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 26. Januar 2009

WDR erhält zahlreiche Auszeichnungen beim renommierten New York Festival

Gold World Medal für "Contergan", "Schnappschuß mit Che" und "Olympia im Reich der Mittel - Doping in Chi


Zahlreiche Produktionen des Westdeutschen Rundfunks haben in diesem Jahr beim renommierten New York Festival Auszeichnungen erhalten. Die "Television Programming and Promotion Awards" ehren jährlich auch internationale TV-Produktionen in den Bereichen Nachrichten, Dokumentarfilm, Information und Fernsehfilm.

Mit der Gold World Medal wurde in der Kategorie 'National/International Affairs' der ARD/WDR-Dokumentarfilm "Schnappschuss mit Che" von Willi Huismann ausgezeichnet, den das Erste zum 40. Todestag von Che Guevara zeigte. Im Mittelpunkt: Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Che-Vertrauten und einem CIA-Agenten, der den Revolutionär in den Tod getrieben haben will (Redaktion Heribert Blondiau).

In der Kategorie 'Mini-Series' erhielt der ARD/WDR-Zweiteiler "Contergan" ebenfalls eine Gold World Medal. Der Fernsehfilm von Adolf Winkelmann schildert die Folgen und Ereignisse rund um das Schlafmittel Contergan, das nach seiner Markteinführung 1957 in mehreren tausend Fällen für schwere Fehlbildungen bei Neugeborenen sorgte und zum Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreits wurde. Im Mittelpunkt steht die fiktionale Geschichte eines Anwalts, der als Vater einer contergangeschädigten Tochter gegen alle Widerstände einen Prozess gegen das verantwortliche Pharmaunternehmen anstrengt. "Contergan" ist eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks (Redaktion Katja DeBock) mit ARD Degeto, ZEITSPRUNG Film und TV Produktions GmbH und EOS Production GmbH & Co.KG / Jan Mojto, gefördert von der Filmstiftung NRW.

Eine weitere Gold World Medal in der Kategorie 'Best Investigative Report/Longform' ging an die ARD-Dokumentation "Olympia im Reich der Mittel - Doping in China" von Hajo Seppelt und Jo Goll. Zum ersten Mal ist einem TV-Team der Nachweis gelungen, dass das hochriskante Gendoping, also der Eingriff ins menschliche Erbgut zur Leistungssteigerung, in China längst möglich ist. Der Film ist eine Koproduktion des NDR (Federführung, Redaktion Barbara Biemann und Fabian Döring) mit WDR (Redaktion Uli Loke) und RBB (Redaktion Johannes Unger).

Die Dokumentation "Kindersklaven" von Rebecca Gudisch und Tilo Gummel aus der WDR-Reihe "die story" erhielt in der Kategorie 'National/International Affairs' eine Silver World Medal. Getarnt als interessierte Käufer für verschiedene Produkte und ausgerüstet mit versteckten Kameras dringen die beiden WDR-Reporter in das System der Kindersklaverei ein und spüren in Indien Kinder, Eltern, Schlepper und Firmenchefs auf - gemeinsam mit denen, die die Kinder befreien wollen. Dem WDR-Team gelingen dabei seltene Aufnahmen, zum Beispiel, als einige Kinder ihre Eltern nach Jahren der Sklavenarbeit zum ersten Mal wiedersehen (Redaktion Mathias Werth).

Eine weitere Silver World Medal in der Sparte 'Nature & Wildlife' erhielt der Film "Der Berg der Haie" aus der ARD-Reihe "Erlebnis Erde". Mit der 'Deepsee', einem modernen Forschungs-U-Boot, tauchte Autor Rolf J. Möltgen bei der Kokosinsel, weit draußen vor der mittelamerikanischen Küste von Costa Rica, auf 400 Meter Tiefe. Dabei gelangen ihm Aufnahmen von seltenen Tiefseefisch- und Haiarten, noch nie gesehen wurden (Redaktion Gabriele Conze, Dieter Kaiser).

In der Kategorie 'Biography/Profiles' erhielt die vierteilige WDR-Doku-Serie "7000 Kilometer Heimweh - Ein Jahr in China" von Arne Birkenstock und Jürgen Kura ein Finalist Certificate. Das Autoren-Team begleitete vier 16-jährige, die ein ganzes Jahr in chinesischen Gastfamilien lebten und chinesische Schule besuchten. Ein Land, in dem völlig andere kulturelle Regeln als zu Hause gelten, in dem sich die Schülerinnen und Schüler zunächst weder über die Sprache noch über die Schrift mit den Menschen verständigen konnten (Redaktion Christiane Hinz).

Das Filmporträt "Hiroshi Sugimoto-Visions in My Mind" von Maria Anna Tappeiner für 3sat wurde in der Kategorie 'The Arts' mit einem Finalist Certificate bedacht. Sugimoto, 1948 in Tokio geboren, zählt zu den faszinierendsten Fotokünstlern unserer Zeit. Seine minimalistischen Schwarz-Weiß-Bilder sind Studien der Stille, Klarheit und Leere. Sugimoto, der seit 1970 in den USA lebt, vereinigt in seinen Arbeiten fernöstliche Ästhetik mit künstlerischen Einflüssen der westlichen Moderne (Redaktion Reinhard Wulf).

Mit einem Finalist Certificate in der Kategorie 'Sports & Recreation' wurde "Die besten Frauen der Welt" von Britta Becker, eine Produktion der Shark TV (Sönke Wortmann, Tom Spieß) in Co-Produktion mit WDR (Redaktion Jutta Krug) und WDR mediagroup ausgezeichnet. Der Film zeichnet den Weg von der WM-Vorbereitung bis zum Schlusspfiff in Shanghai und dem triumphalen Empfang für die Fußballweltmeisterinnen in Deutschland nach.

Die WDR-Dokumentation "Ich. Immendorff", eine Produktion der Lona media in Koproduktion mit dem Westdeutschen Rundfunk (Redaktion Christiane Hinz) gefördert von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, erhielt in der Kategorie 'Biography/Profiles' ein Finalist Certificate. Regisseurin Nicola Graef begleitete zwei Jahre lang einen der wichtigsten deutschen Künstler bis zu seinem Tod im Mai 2007. Jörg Immendorff lebte und arbeitete 9 Jahre mit dem Wissen um seine unheilbare Erkrankung ALS. Graef besuchte Immendorff in seinem Atelier und zeigt eindrucksvoll, wie er trotz langsam erlahmender Arme und Beine weiter neue Kunstwerke schuf und an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrte.

"Chinas Größenwahn am Yangtse" von Shi Ming und Thomas Weidenbach (eine Produktion von Längengrad im Auftrag des WDR in Zusammenarbeit mit ARTE) wurde mit einem Finalist Certificate in der Kategorie 'Environment & Ecology' geehrt. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in eine Region, in der Welten aufeinander treffen. Mehr als 2.000 Kilometer von Peking entfernt, entsteht am Yangtse der größte Staudamm der Welt. Der Preis des Fortschritts: mindestens zwei Millionen Menschen werden zwangsumgesiedelt, Hunderte von Dörfern überflutet, bedeutende Denkmäler von den Wassermassen bedroht. Nirgendwo sonst liegen in China alt und neu, Naturschönheiten und Megacities so dicht beieinander wie am Yangtse. Obwohl das Filmteam zeitweise von Polizei bespitzelt und Interviewpartner verhört worden sind, treffen die Autoren viele Chinesen, die keine Angst vor Repressalien haben und sich offen zu Wort melden: einfache Fischer ebenso wie neureiche Millionäre, kritische Wissenschaftler ebenso wie engagierte Bürgerrechtler, enttäuschte Umsiedler wie euphorische Staudammplaner (Redaktion: Christiane Hinz, Susanne Schettler).


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Quelle:
Presseinformation vom 26. Januar 2009
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2009