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PREIS/1346: Deutscher Kamerapreis 2008 für Carl F. Hutterer (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 5. Mai 2008

Deutscher Kamerapreis 2008: Carl F. Hutterer ist der diesjährige Ehrenkameramann


Carl F. Hutterer ist der Ehrenkameramann 2008. Damit wird der Bildgestalter, der sich durch zahlreiche TV-Dokumentationen, Features und Reportagen einen Namen gemacht hat, bereits zum dritten Mal mit dem DEUTSCHEN KAMERAPREIS geehrt. Die Auszeichnung wird Carl F. Hutterer am 8. Juni in Köln überreicht. Die Preisverleihung findet im Rahmen des medienforum.nrw statt und wird von Sandra Maischberger moderiert.

"Hutterers Kameraarbeit ist geprägt von einer Unmittelbarkeit und Nähe, der sich der Zuschauer nicht entziehen kann. Seine Bilder liefern eine ungeschminkte Zeitzeugenschaft, ohne je voyeuristisch zu wirken. Künstlerische Kreativiät, Mut, Einfühlungsvermögen und eine aufklärerische Grundhaltung prägen seine Arbeiten in vorbildlicher Weise." So begründet Christoph Augenstein, Geschäftsführer des DEUTSCHEN KAMERAPREISES, die Entscheidung des Kuratoriums für die Verleihung des Preises an C.F. Hutterer.

Carl F. Hutterer, Jahrgang 1939, arbeitete nach seiner Ausbildung bei dem Fotografen Otto Steinert zunächst unter anderem als Bildjournalist bei einer Pariser Presseagentur, bevor er Anfang der 1960er Jahre seine Laufbahn als Kameramann beim ZDF begann - dem Sender, dem er seit seiner Gründung lange verbunden blieb.

Anfang der 1970er Jahre machten Hutterers Bilder des Vietnamkriegs in den Dokumentarfilmen "Nur leichte Kämpfe im Raum Da Nang" (Grimme Preis 1971) und "20 Meilen vor Saigon", die er beide mit Hans Dieter Grabe als Autor realisierte, den Kameramann weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Auch der ebenfalls mit Grabe entstandene Dokumentarfilm "Das Wunder von Lengede oder Ich wünsch keinem, was wir mitgemacht haben" (1979) fand viel Beachtung.

Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet Carl F. Hutterer mit dem Dokumentarfilmer Georg Stefan Troller, ihr entsprangen mehrere Dutzend gemeinsame Filme. Furore machten beide mit ihren filmischen Porträts von Outlaws und Außenseitern für die renommierte ZDF-Reihe "Personenbeschreibung". Stilistisch exemplarisch ist hier der 1973 entstandene und mit dem Grimme Preis ausgezeichnete Film über Sean MacStiofain, den Führer des "provisorischen Flügels" der IRA. Für zwei weitere Beiträge der Reihe, "Begegnung im Knast" und "Stan Rivkin, der letzte Kopfgeldjäger", wurde Hutterer 1982 und 1986 der DEUTSCHE KAMERAPREIS zugesprochen. Die künstlerische Verbindung mit Troller führte Hutterer in die Krisenregionen der Welt - wie zum Beispiel bei ihrem Dokumentarfilm "Letzte Chance für Haiti" (1991).

Ende der 1980er Jahre kam es erstmals zur Zusammenarbeit Hutterers mit Hartmut Schoen. Insgesamt neun Filme realisierten sie in der Folgezeit gemeinsam, darunter "Phantom-Fieber" (1987), eine Reportage über die Ausbildung von Luftwaffenpiloten, die 1988 mit dem Grimme Preis mit Gold ausgezeichnet wurde, und "Kälte, Mord und Perestrojka" (1990), der 1991 den Bayerischen Fernsehpreis erhielt.

Mit einer Mischung aus Spiel- und Dokumentarszenen hat Carl F. Hutterer in Filmen über Madame Bovary, Simone Weil und den Pariser Friedhof Père Lachaise experimentiert. Darüber hinaus hat er so unterschiedliche Schriftstellerpersönlichkeiten wie Charles Bukowski, Peter Handke und den südafrikanischen Lyriker Breyten Breytenbach porträtiert.

"Ich sehe mich mehr als Journalist denn als Kameramann", beschrieb Hutterer einst sein Arbeitsmotto. Und: "Ich glaube an eine Aufklärungsfunktion der Fernsehbilder - aber ohne politische Missionierung." Als "Bilderbessener", "Künstler" (Zitat Otto Kelmer) und "Gestalter des wechselvollen Lebensstroms" (Zitat Georg Stefan Troller) beschrieben ihn Kollegen. Den DEUTSCHEN KAMERAPREIS erhält Carl F. Hutterer in diesem Jahr als Auszeichnung für sein Lebenswerk.

Der DEUTSCHE KAMERAPREIS gilt seit nunmehr 25 Jahren als die renommierteste Auszeichnung in den Bereichen Kameraarbeit und Schnitt in Deutschland. Veranstaltet wird der Wettbewerb vom Verein DEUTSCHER KAMERAPREIS Köln e.V.. Vereinsmitglieder sind die Stadt Köln, der Bayerische Rundfunk, die Colonia Media Filmproduktions GmbH, die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH, die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, nobeo GmbH, Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG, der Südwestrundfunk, die Studio Hamburg GmbH, die tv productioncenter zürich ag, der Westdeutsche Rundfunk Köln und das Zweite Deutsche Fernsehen.

Die diesjährigen Sponsoren des Preises sind RTL Television GmbH, Panasonic Deutschland GmbH, ND SatCom AG, ARRI AG, Kodak GmbH, Avid Technology GmbH, MEDIA BROADCAST GmbH sowie das medienforum.nrw.

Die 90-minütige Zusammenfassung der Preisverleihung wird am 10. Juni 2008 um 23.45 Uhr in WDR Fernsehen übertragen. Ebenfalls ausgestrahlt wird die festliche Gala im Bayerischen Fernsehen und im SWR Fernsehen (am 16.06.2008 um 00.15 Uhr). Der digitale Kulturkanal der ARD EinsFestival überträgt das Ereignis am 8. Juni 2008 am Abend außerdem in voller Länge.


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Quelle:
Presseinformation vom 5. Mai 2008
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2008