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BERICHT/173: Publizistik-Jahrestagung - "Die neuen Medien haben unsere Welt revolutioniert" (idw)


Technische Universität Ilmenau - 17.05.2010

DGPuK-Jahrestagung in Ilmenau:
"Die neuen Medien haben unsere Welt revolutioniert"


Rund 400 Wissenschaftler und Medienexperten aus ganz Deutschland diskutierten vom 12. bis 14. Mai bei der 55. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) an der TU Ilmenau, wie neue Medientechnologien das menschliche Miteinander verändern und wie mit neuen Medienentwicklungen Geld verdient werden kann.

Die neuen Medien haben unsere Welt revolutioniert, und sie verändern sie rasant weiter", sagt Professor Andreas Will vom Fachgebiet Medienmanagement der Universität Ilmenau. Er hatte zusammen mit seinem Kollegen Jens Wolling vom Fachgebiet Empirische Medienforschung/Politische Kommunikation die Fachtagung "auf die Beine gestellt". Dabei standen neben den Technologien und Geschäftsmodellen vor allem die Auswirkungen auf die Gesellschaft und den einzelnen Menschen im Mittelpunkt. Und die sind durchaus positiv: So müssen Medien entgegen einer weit verbreiteten Meinung nicht zur Vereinsamung führen. Im Gegenteil. Neue Medientechnologien und Anwendungen, kurz: "Medieninnovationen", bringen Menschen näher zusammen.

"aka-aki" ist ein Beispiel für eine solche Medieninnovation. Über den preisgekrönten Dienst einer kleinen Berliner Entwicklungsschmiede lernen sich wildfremde Menschen mit den gleichen Interessen einfach via Mobiltelefon im Vorbeigehen auf der Straße kennen. "Faszinierend, einfach phantastisch, was heutzutage möglich ist", kommentierte ein Tagungsteilnehmer. Gabriel Yoran von "aka-aki" führte am Donnerstagmorgen in seiner lebhaften Eröffnungsrede in das Tagungsthema ein und gab den Startschuss für die Fachtagung.

Was folgte, waren spannende Diskussionen und ein angeregter Erkenntnisaustausch in über sechzig Vorträgen und Diskussionsrunden zum Thema.

So legte unter anderem Professor Karlheinz Brandenburg vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie in seiner Präsentation eindrucksvoll dar, wie seine Erfindung des mp3-Formates die ganze Musikindustrie revolutionierte und das Musikhören völlig veränderte. Dass die Veranstalter mit ihrem Tagungsthema den Nerv der Zeit getroffen haben, zeigt auch die Anzahl der Teilnehmer. Sie lag so hoch wie bei kaum einer anderen Jahrestagung der DGPuK zuvor. "Wir freuen uns, dass so viele Fachkollegen und Fachkolleginnen unserer Einladung nach Ilmenau gefolgt sind", gab sich Jens Wolling nach Abschluss der Tagung rundum zufrieden.

Dabei sah sich das Organisationsteam von Anfang an vor große Herausforderungen gestellt: "Allein 400 Gäste in Ilmenau unterzubringen, ging an die Grenzen der Beherbergungskapazität der Stadt - schließlich konnte aber für alles eine Lösung gefunden werden", resümiert Christina Schumann, die mit ihrer Mannschaft aus 45 Studierenden des Studienganges "Angewandten Medienwissenschaft" für den reibungslosen Ablauf der Tagung sorgte. So wurde die Campus-Sporthalle kurzerhand zum festlichen Abendsaal umdekoriert und die Fischerhütte bot dank wunderschöner Illumination ein perfektes Ambiente für Expertengespräche am Rande der Tagung. Der gleiche Expertenkreis trifft sich im kommenden Jahr in Dortmund zur 56. Jahrestagung der DGPuK.

Gabriel Yoran ist Mitgründer des sozialen Netzwerks aka-aki, das die Idee der Online-Community auf mobile Endgeräte überträgt. Aka-aki ist Gewinner von zwei Webby-Awards 2009 ("Internet-Oscars"). Yoran war schon vor aka-aki Technologie- und Medienunternehmer. 1997 gründete er mit zwei Freunden die Sicherheitssoftware-Firma Steganos, deren Produkte von Millionen sicherheitsbewusster Anwender weltweit genutzt werden. Er studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin und schreibt regelmäßig zu Fragen des Managements und strategischer Kommunikation. Bei aka-aki ist er Co-Geschäftsführer für Produktentwicklung und -management.

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. h.c. mult. Karlheinz Brandenburg wurde berühmt durch seinen Beitrag zu einer Technologie, die heute nicht mehr wegzudenken ist - dem MP3-Standard. Die in seiner Dissertation beschriebenen Techniken bilden die Grundlage für die Entwicklung des MPEG Layer-3 (MP3), des MPEG-2 Advanced Audio Coding (AAC) und vieler anderer moderner Verfahren der Audiocodierung. Karlheinz Brandenburg ist bekannt für seine grundlegenden Arbeiten im Bereich der Audiocodierung, der Bewertung von Audio- und Videoqualität, der Wellenfeldsynthese und der Psychoakustik. Er ist Fellow der Audio Engineering Society (AES) sowie des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE). Für seine Leistungen wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Er ist Direktor des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau und Professor am Institut für Medientechnik an der TU Ilmenau.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution97


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Ilmenau, Bettina Wegner, 17.05.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2010