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MARXISTISCHE BLÄTTER/570: Neue Europäische Geostrategie


Marxistische Blätter Heft 3-14

Neue Europäische Geostrategie
Anmerkungen zum Revisionismus von Herfried Münkler und Christopher Clark

Von Klaus Wagener



Der russische Präsident agiere ähnlich wie "manche Akteure in 1914". Eine Furcht, ja eine Obsession, berechtigt oder nicht, sei für ihn politisch handlungsleitend. Dazu komme ein weiterer Punkt: "Angst vor Gesichtsverlust". Auch "das Agieren der Österreicher in der Juli-Krise" sei ja "in hohem Maße durch die Angst vor Gesichtsverlust gekennzeichnet" gewesen. Der Politologe Herfried Münkler macht im Welt-Interview - "Putin überkam die Angst vor Gesichtsverlust"(1) - deutlich, dass es sich bei seiner, sagen wir: "Neuinterpretation" des Ersten Weltkriegs, durchaus nicht um eine nur akademische Übung handelt.

Natürlich müsse man "kein schlechtes Gewissen" haben, Michail Gorbatschow in Bezug auf die "Nato-Osterweiterung" einen Bären aufgebunden zu haben, so "Deutschlands bedeutendster Politikwissenschaftler" (Die Welt), aber man dürfe nicht überziehen: "Im Falle der Ukraine haben Akteure aus Brüssel und Berlin gespielt, die den Begriff des Imperiums nicht hinreichend im Kopf hatten." Anders eben als Putin. Der zentrale Punkt seines Imperiumsbegriffes sei, "dass imperiale Akteure, die sich zumuten, Ordnungsmacht größerer Räume zu sein, die ihre eigentlichen Grenzen überschießen, überall dort Mitspracherechte beanspruchen". Da hätten Personen gehandelt, die "nicht im politischen Kampf gestählt" worden seien, sondern, Münkler benutzt hier einen pejorativ intendierten Begriff Max Webers, um die Brüsseler Bürokratie zu denunzieren, "nach Beamten-Avancement" agierten. Bei Putin, "der in solchen imperialen Kategorien" denke, wisse man doch, wie er reagieren werde.

"Wir sollten es uns auf unsere alten Tage, um Max Weber indirekt zu zitieren, nicht leisten, Mitteleuropa und Osteuropa nach dem in Westeuropa historisch gewachsenen Modell der Nationalstaatlichkeit umzuorganisieren", so Münkler recht imperial-freihändig. Halte man an der Einheit der Ukraine fest, "erhält man ein Modell aufrecht, das multi-ethnisch ist. Es ist eigentlich nicht begründbar, was die Gründungserzählung dieses Staates wäre, denn sie wäre immer eingewoben in Gründungserzählung Russlands, den Kiewer Rus."

Der entscheidende Punkt werde sein, so der Berliner Geostratege (in der Sache nicht unzutreffend), "wie die Russen mit der Ost-Ukraine umgehen". Würde "die russische Lösung" darin bestehen, "die Ost-Ukraine, eingeschlossen der Krim, mit Krediten und Wirtschaftshilfen und abgesenkten Preisen für Rohstoffe und was auch immer zu alimentieren", würde die West-Ukraine "dann der EU auf die Füße fallen". Die Kosten wären von Deutschland zu bezahlen, "nicht von den Amerikanern, nicht von den französischen Intellektuellen wie Bernard-Henri Levy, nicht von den Spaniern oder Italienern".

Das seien "Räume, die den Europäern und zwar den Nettozahlern der EU für zwei Jahrzehnte mindestens zur Last fallen werden. Und damit kann man nicht umgehen wie mit den Bulgaren und Rumänen, denn hier steht man in Realkonkurrenz mit den Russen, die die Ost-Ukraine alimentieren." Es gebe auch eine Alimentierungskonkurrenz. Nun, das Trachten nach "Beamten-Avancement" lässt sich seiner Theorie zumindest nicht vorwerfen.

Vom Glück unter der Knute

Es stehe "keineswegs fest, was unter dem Einfluss der Imperialismustheorien zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist: dass eine globale Ordnung gleichberechtigter Staaten ohne imperialen Akteur das Wünschen- und Erstrebenswerteste ist"(2), bringt Münkler den zentralen Perspektivwechsel des neuen Geostrategie-Diskurses auf den Punkt. Danach besteht die Legitimation der "Weltreichsbildung", der "imperialen Mission", in der "Furcht vor dem Chaos", der Verteidigung der Ordnung gegen die Unordnung, "des Guten gegen das Böse", in der "Verbreitung der Zivilisation", der "Menschenrechte", der "Demokratie"(3) etc. Ernst Jünger habe den deutschen Reichskanzler von Bethmann Hollweg kritisiert, "dass der das Blödeste am 4. August 1914 sagte, was man hätte sagen können: 'Wir marschieren durch Belgien durch und alles, was wir kaputt machen bei dem Durchmarsch, werden wir ersetzen.' Er hätte, so Jünger, sagen sollen, wir intervenieren für die politisch-kulturellen Rechte der Flamen, die von den Wallonen unterdrückt werden."(4)

Unser Bild von Imperien sei "durch die Vorstellung geprägt, dass die Peripherie von ihnen ausgesaugt und ausgebeutet werde: Sie verarme und das Zentrum werde immer reicher." Tatsächlich habe es solche Imperien gegeben, "aber sie waren nur von kurzer Dauer". (Hier zeigt sich ein Spezifikum der Münklerschen Argumentationsweise. Störende Fakten und Zusammenhänge werden schlankweg bagatellisiert. Das Römische Imperium? Kurze Dauer?) "Längere Dauer" hätten hingegen diejenigen Imperien, die in ihre Randbereiche investierten und so dafür sorgten, "dass die Peripherie schließlich am Fortbestand des Imperiums interessiert war wie das Zentrum". Der Altruismus imperialer Macht, darauf muss man erst einmal kommen.

Die (bedauerliche) Spezifik Europas liege nun darin, dass es nach dem Untergang des Römischen Reiches "keine dauerhafte und handlungsmächtige imperiale Macht mehr gegeben hat, wohl aber eine Fülle von Prätendenten auf diese Rolle, die jedoch alle frühzeitig gescheitert sind". Dadurch sei "in Europa ein vielfältiger Polyzentrismus" entstanden.(5) In der Ermanglung eines imperialen Zentrums sieht Münkler geradezu das Kernproblem der europäischen Konfliktgeschichte.

Bemerkenswert ist, dass der Theoretiker des Imperiums seinen Gegenstand nicht auf den Begriff bringen kann. Es reicht allenfalls zu einer rein phänomenologischen "Merkmalsbeschreibung"(6), der Asymmetrie imperialer Grenzen, von "Dominanzstrukturen der Hegemonie"(7) etc. Schließlich sei das Imperium "gegen das zu konturieren, was seit dem 19. Jahrhundert als Imperialismus bezeichnet wird".(8) Diese Unterscheidung ermögliche es, die normativ-wertende Perspektive so gut wie aller Imperialismustheorien zu verlassen und einen stärker deskriptiv-analytischen Blick auf die Handlungsimperative von Imperien zu werfen."(9) Der Gedanke, dass unter den obigen Grundannahmen dieser "stärker deskriptive" Blick auf die "Handlungsimperative" auch eine normativ-wertende Perspektive, allerdings eine akzeptierende bis positiv gewendete, impliziert, setzt dann wohl etwas zuviel an analytischem Blick voraus.

Fritz Fischer

Eine zentrales Ärgernis für die neuen Geostrategen ist das Buch "Griff nach der Weltmacht" des Historikers Fritz Fischer. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, im Oktober 1961 - in Berlin hatte die Sowjetunion das "Bis hierher und nicht weiter!" zementiert, in Jerusalem stand Adolf Eichmann vor Gericht -, brachte Fischer die sorgsam gehüteten Lebenslügen der westdeutschen Historikerzunft ins Wanken. Diese bestritt, noch ganz in der Tradition des Weimarer Vertrags-Revisionismus, die im Art. 231 des Versailler Vertrages getroffene Feststellung einer deutschen Verantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Der Ausbruch des Krieg sei Tragik, alle Mächte seien nach einem hierzulande sehr beliebten Wort von David Lloyd George da "hineingeschlittert". Da ging es um individuelle Schuld, nicht um strukturelle Ursachen. Die psychologisierende Personalisierung der Geschichte erlaubte sozusagen eine Generalisierung der Unschuldsvermutung: der Krieg sei von seinen Akteuren, subjektiv ehrlich (was teilweise sogar stimmen mag, KW, )als Verteidigungskrieg begonnen worden. Aber vor allem gebe es keine Kontinuität zwischen den Kriegszielen des Kaiserreiches und denen des deutschen Faschismus.

Die Arbeiten marxistischer Historiker konnte man als Feindpropaganda ignorieren. Nun aber kam einer aus dem eigenen Stall. Noch dazu ein ehemaliges SA- und NSDAP-Mitglied. Also einer mit den besten Aussichten, es nach ganz oben zu schaffen. Doch Fischer tat etwas anderes. Er stieg in die Archive und förderte ziemlich Eindeutiges zu Tage. Was Marxisten vermutet hatten, konnte er anhand von Dokumenten belegen. Die deutsche Führung, der Generalstab, die Diplomatie (ebenso wie die Pressure Groups, die Interessenverbände der Rüstungs- und Schwerindustrie, KW) haben diesen Krieg nach 1912 immer zielgerichteter vorbereitet und durchgesetzt.

Dies galt umso mehr, als die deutsche Reichsregierung unter Bernhard von Bülow mit ihrem Versuch, "Weltpolitik" zu betreiben, an der Blockade der Entente gescheitert war, Fischer zitiert aus einer Notiz Walter Rathenaus die "Generalpunkte deutscher 'Weltpolitik' [...] Mitteleuropa, Mittelafrika und Kleinasien".(10) "Zu diesem Engagement auf dem ganzen Erdball, das Deutschland mit den schon etablierten Mächten in Konflikt kommen ließ, bahnte sich mit der Forderung nach einer deutschen Schlachtflotte der unmittelbare Gegensatz zwischen Deutschland und England an."(11) Die etablierten imperialistischen Mächte waren bestrebt, ihre errungenen Pfründe zu verteidigen, der Aufsteiger versuchte sie ihnen streitig zu machen. Bülow erfand 1906 dazu den Topos der "Einkreisung", der Deutschland zu einem Opfer der Entente stilisierte, und der die weitere Kriegs- und Rüstungspropaganda beherrschen sollte. Als die "Weltpolitik", spätestens ab 1913, in eine Krise geriet - "die Grenzen der militärisch-politisch-finanziellen Kraft Deutschlands waren deutlich geworden"(12) -, war für die deutsche Führung die Zeit zum Handeln gekommen. Noch gab es, so die Meinung der Militärs, aufgrund der nicht abgeschlossenen Aufrüstung in Frankreich und Russland einen Vorteil, die Zeit aber arbeitete gegen Deutschland.

Fischer machte auch die rassistische Aufladung des Konfliktes geltend: "Die Überzeugung des Kaisers vom Rassengegensatz der Russo-Gallier gegen die Germanen, der dem aktuellen politischen Konflikten zugrunde liege, wurde von seinem Generalstabschef Helmuth von Moltke [...] geteilt."(13) Der Kaisers habe "die Anweisung an das Auswärtige Amt gegeben, dass die Erkenntnis vom kommenden 'Existenzkampf' der Germanen mit Galliern und Slawen 'die Basis unserer Politik' werden müsse und dafür Bundesgenossen gefunden werden müssten, wo auch immer sie zu finden seien."(14) Bekanntlich standen der Kaiser und sein Generalstabschef mit ihrer Germanomanie nicht allein.

In seinem politökonomischen Abschnitt "Wirtschaftsexpansion und Weltmachtanspruch"(15) stellte Fischer fest, dass die deutsche Industrie, vor allem die Schwerindustrie, in ihrer Wachstumsdynamik wie in absoluten Zahlen allen anderen des alten Kontinents mit Abstand überlegen war und allenfalls durch die der USA übertroffen wurde. Die Folge: "In den Jahren nach 1900 wurde eine ständig tiefer werdende Kluft zwischen dem von der Wirtschaftsentwicklung her angetriebenen deutschen Geltungsanspruch und den politischen Erfolgen des Reiches sichtbar."(16)

Die Entscheidung für die militärische Lösung beflügelte geradezu eine Formulierung der Kriegsziele durch Regierung, Industrie und Pressure Groups. "Ich sehe ein, wie groß und kühn man in Berlin alles plante, überdachte und durchführte, und wie dringend notwendig die große Armeeerweiterung im vorigen Jahre war",(17) jubelte August Thyssen. Seine Annexionsansprüche gingen von Dünkirchen, dem französischen und belgischen Kohlebecken bis zur Krim und zum Kaukasus. Man werde "nur dann eine Weltmachtstellung erreichen können, wenn wir jetzt nach dem Kaukasus und Kleinasien kommen, um England in Ägypten und Indien, wenn erforderlich, erreichen zu können."(18) Das war vielleicht etwas verfrüht, im Osten entsprach das Diktat von Brest-Litowsk zwar durchaus diesem Gedanken, der entscheidende Realisierungsversuch musste allerdings noch 28 Jahre warten. Das "Septemberprogramm" Bethmann Hollwegs verfolgte dazu, neben ebenfalls weitgehenden Gebietsannexionen und der Verewigung der deutschen Vormacht, unter Punkt vier das Ziel der "Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes durch gemeinsame Zollabmachungen unter Einschluss von Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, Österreich-Ungarn, Polen und eventl. Italien, Schweden und Norwegen. Dieser Verband, wohl ohne gemeinsame konstitutionelle Spitze, unter äußerlicher Gleichberechtigung seiner Mitglieder, aber tatsächlich unter deutscher Führung, muss die wirtschaftliche Vorherrschaft Deutschlands über Europa stabilisieren."(19) Für Gerhard Ritter, den nationalkonservativen Wortführer gegen Fischer, hatte auch das Septemberprogramm rein defensiven Charakter. Das Programm sei ein Höchstmaß dessen gewesen, was sich an Mäßigung erreichen ließ.

Fischer widmete dieser Kriegszielpolitik sowie ihren Modifikationen im Kriegsverlauf den Hauptteil seines Buches. Damit wurden weitreichende, an geostrategischen Interessen orientierten Expansions-, Annexions- und Umstrukturierungsprogramme in konkrete Ziele der militärischen und zivilen Führung überführt. Ohne Krieg wären diese Ziele niemals erreichbar gewesen. (Mit Krieg, wie sich zeigte, allerdings auch nicht.)

Das alles war schon schlimm genug; der eigentliche Skandal aber war die sich aus der Strukturbetrachtung ergebende, innere Logik. Sein Buch habe "die Frage unausweichlich gemacht [...] ob nicht vom Kaiserlichen Deutschland in den gesellschaftlichen Formationen und den ideellen Traditionen Linien oder doch Elemente der Kontinuität festzustellen sind hin zum 'Dritten Reich', die erst begreiflich machen, wieso dieses möglich war und kein 'Betriebsunfall' der Geschichte, wie viele es sehen wollen."(20) Das war natürlich inakzeptabel.

Hier waren Kernelemente der Staatsideologie betroffen. Das machte neben der Fachwissenschaft auch die politische Führung klar. Gerhard Ritter sprach Fischer jegliches wissenschaftliches und politisches Verantwortungsbewusstsein ab. 1964 strich das Auswärtige Amt Fritz Fischer die Mittel für eine Vortragsreise in die USA. Franz Josef Strauß forderte 1965 die Bundesregierung auf, "alle ihr zu Gebote stehenden Mittel und Möglichkeiten zu verstärken, aufeinander abzustimmen und auf diesen einen Schwerpunkt auszurichten, dass die gewohnheitsmäßigen, fahrlässigen, absichtlichen und manchmal bewusst im Dienst der Auflösung der westlichen Gemeinschaft gestellten Verzerrungen der deutschen Geschichte und des Deutschlandbildes von heute bekämpft und beseitigt werden."(21)

Die Einleitung der "kooperativen" Phase des Kalten Krieges (Entspannungspolitik) machte diese Hardlinerposition dysfunktional. Einer neuen Generation von Historikern war der Corpsgeist der alten Garde angesichts der von Fischer präsentierten Dokumente nicht mehr zu vermitteln. In zähen Abwehrkämpfen musste sich die westdeutsche Geschichtsschreibung neu positionieren.

Das "Subzentrum des imperialen Raumes"

Der Sieg im Kalten Krieg veränderte die zentralen Erzählungen erneut. Dies betraf zunächst den deutschen Faschismus. Nach vierzig Jahren der Verdrängung und Bagatellisierung war nun "Antifaschismus" angesagt. Das "wiedervereinigte" 80-Millionen-Deutschland sah für manche Europäer mit etwas Erinnerungsvermögen, trotz des treuherzigen Augenklimperns eines Helmut Kohl, nicht unbedingt sympathieheischend aus. Der Faschismus musste erledigt werden. Dazu reichte es nach Meinung der Knopps allerdings, Adolf Hitler zu erledigen. Die Story des Zweiten Weltkrieges hieß nun: Der Psychopath Hitler wollte die luden ausrotten. Dazu verführten er und seine mehr oder weniger "willigen Helfer" zunächst das deutsche Volk und führten dann mit diesem einen Vernichtungsfeldzug gegen "die Juden". Von Ökonomie, gar Kriegsökonomie, von Profiten, von geostrategischen Planungen, Generalplan Ost etc. war keine Rede. Ein Psychopath und 60 Millionen Trottel. Das reichte.

Zwölf Jahre Euro und fünf Jahre Eurokrise haben Deutschland aus der Position der beargwöhnten, die Fesseln der Nachkriegsordnung abstreifenden Zentralmacht in die einer wiedererstarkten regionalen Vormacht katapultiert. Punkt vier des Septemberprogramms lässt grüßen. Münkler formulierte 2005 das europäischer Problem als eine doppelte imperiale Herausforderung: "Europa muss sich gegenüber den USA als Subzentrum des imperialen Raumes behaupten und darauf achten, dass sich zwischen den USA und ihm kein Zentrum-Peripherie-Gefälle herausbildet. Auf der anderen Seite müssen die Europäer sich aber auch um ihre instabile Peripherie im Osten und Südosten kümmern, wo es gilt Zusammenbrüche und Kriege zu verhindern, ohne dabei in eine Spirale der Expansion hineingezogen zu werden, die das verfasste Europa in seiner jetzigen Gestalt überfordern würde."(22) Wie es aussieht, könnte "Europa", unter deutscher Führung, an dieser Aufgabe wieder einmal scheitern.

In seinem Buch "Reich, Nation, Europa" umreißt Münkler in einem 50-seitigen Abschnitt, "Das Reich als politische Macht und politischer Mythos"(23) anhand der Ideengeschichte des deutschen Reichsbegriffs die hohe sozial-integrative Wirksamkeit einer im Mythos wurzelnden Legitimationsgrundlage. "Ein Staat legitimiert sich vor seinen Bürgern vor allem durch seine Funktionstüchtigkeit; die Legitimation des Reiches hingegen ist sein Alter, seine Stiftung durch Gott, seine wunderbare Geschichte mitsamt der ihm noch verheißenen Zukunft." Sie sei "die Erzählung einer Geschichte, der Bericht von Träumen und Visionen, der Verweis auf drohende Schrecken und die Hoffnung auf Rettung in höchster Not."(24) Offenbar seien "Mythen ein unverzichtbares Element politischer Integration".(25) Wo es an der "Funktionstüchtigkeit" gebricht, muss der Mythos ran. Münkler zitiert aus der Antrittsvorlesung Carl Schmitts, 1933: "Unsere Vorstellungen vom Reich wurzeln in einer Tausendjährigen Geschichte, deren mystische Kraft wir alle fühlen."(26) Auch Hitler sei von den damit verbundenen "Kontinuitätsvorstellungen zunehmend beeinflusst gewesen", indem er das "entstandene Machtgebilde als 'tausendjähriges Reich' apostrophierte".(27) Zwar bezweifelt Münkler die Revitalisierbarkeit des alten Reichsmythos ebenso wie seine Mutation in eine Mitteleuropa-Vorstellung; es gelingt ihm allerdings kaum zu verbergen, welche Faszination für ihn von einer voraufklärerischen, mythisch aufgeladenen Integrationsideologie angesichts der realen Widersprüche imperialer Großstrukturen in Zeiten neoliberalen Verwertungsmodi ausgeht.

Die Renaissance der großen Männer

Dass Letzteres erkenntnisleitendes Konzept bei der Niederschrift seines Voluminösen Textes über den Ersten Weltkrieg gewesen sei, ist vielleicht etwas stark formuliert. Doch die Motivation, eine Revision von Fritz Fischer zu bewerkstelligen, wird offen formuliert und breit bejubelt. Münkler in der Süddeutschen Zeitung: "Fritz Fischers Methodik würde heute in keinem Proseminar mehr akzeptiert."(28) Mag sein. Was wenig über Fischer, viel über die heutige Historiographie aussagen würde. Der Kritisierte wird erst einmal zu einem absurden Popanz aufgeblasen. Aus Fischers "erheblichem Teil der historischen Verantwortung für den Ausbruch des allgemeinen Krieges"(29) wird wieder umstandslos die "Alleinschuldthese". Es ist der Appell an die emotionalen Reflexe, sich, analog der "Staatsschulden"-Debatte, von einem, in der christlichen Moral-Tradition negativ aufgeladenen Schuldvorwurf, zu befreien. "Warum Deutschland nicht allein schuld ist", weiß Die Welt: Längst habe sich "in der Geschichtswissenschaft ein Paradigmenwechsel vollzogen, den neuerdings Christopher Clark ("Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog") und Herfried Münkler ("Der Große Krieg. Die Welt 1914-1918") zusammengefasst"(30) hätten. Selbst das DGB-Online-Magazin Gegenblende beteiligt sich in einer Münkler-Rezension an der Fischer-"Revision". Die Forschung sei "mittlerweile von der Alleinschuld Deutschlands abgegangen". Das Urteil Münklers "über die jeweiligen Rüstungsstärken" sei "abgewogen". Die "phantastischen" Kriegsziele hätten nur einen Zweck erfüllt, "die Friedensverhandlungen zu blockieren".(31)

Betrachtet man diesen "Paradigmenwechsel", so fallt erst einmal das enorme Volumen auf. 697 Seiten bei Clark und 920 Seiten bei Münkler. Beide entwickeln eine unglaubliche Liebe zum Detail. Jede Kleinigkeit wird breit belegt. Münkler bringt es bei dieser Fleißarbeit auf einen Apparat von 122, Clark sogar auf 134 Seiten. Vorgestellt werden die handelnden Akteure in den Kanzleien und Palästen der europäischen Hauptstädte. "Schachspieler", "Falken und Tauben", auf den "Straßen nach Sarajewo".(32) Es sind die unmittelbaren Vorkriegsjahre, bei Clark. Münkler dagegen beginnt mit einer, wenn man so will, theoretischen Einleitung über "lange und kurze Wege in den Krieg"(33), wobei er die "langen Wege", also die ins 19. Jh. reichenden sozioökonomische und militärstrategischen, als "Quasi-Determination"(34) verwirft. (Lenin ist einfach zu plausibel.) Er setzt daher unmittelbar mit dem Attentat in Sarajewo, der Juli-Krise und den ersten Tagen im August ein. Ergebnis dieser "Induktionseselei"(35) (Engels), die das Ganze aus dem Detail erklären möchte: Auf der unmittelbaren Handlungsebene begegnet dem Leser die ganze Widersprüchlichkeit des Lebens, ein unübersehbar riesiges europäisches Panorama, oder, anders formuliert, man sieht den Wald vor Bäumen nicht. Die Welt erscheint als Resultat der Fähigkeit oder auch Unfähigkeit größerer und kleinerer Führer. Eine Renaissance der großen Männer. Im Falle des Ersten Weltkrieges waren sie leider die "Schlafwandler".

"Der Ausbruch von 1914", so Clark, "ist kein Agatha-Christie-Drama, [...] Da gibt es keine smoking gun in dieser Geschichte [...] der Ausbruch war eine Tragödie, kein Verbrechen. [...] Die Deutschen waren nicht die einzigen Imperialisten und nicht die einzigen, die an Paranoia litten. Die Krise, die 1914 Eden Krieg brachte, war das Ergebnis einer gemeinsamen politischen Kultur."(36) (Übersetzung KW). Clark sagt hier "Imperialismus", reduziert den Begriff aber auf eine Haltung, eine Politik, eine Kultur. Und in einer solchen Vorstellung kann dann auch eine, wie auch immer entstandene, kollektive Paranoia handlungsleitend werden.

Zudem habe man nicht gewusst, was da kommen würde, vermutet (nicht nur) der britische Autor. Also nicht nur kollektiv paranoid, sondern auch kollektiv dumm. Man habe dem "irrigen Glauben angehangen, der nächste kontinentale Konflikt würde ein kurzer, scharfer Kabinettskrieg vom Typ des 19. Jh."(37) Kabinettskrieg? Bei dem in Stellung gebrachten Waffenarsenal? Kurz? Möglicherweise, die Konzeption des Herausforderers (Schlieffen-Plan) musste von einer strategische Unterlegenheit gegen die etablierten Mächte-Gruppierung (Triple-Entente) ausgehen. Nebenbei, eine Lage, die der von 1939ff. entsprach. Diese strategische Unterlegenheit konnte auf der operativen Ebene nur durch den Faktor Zeit, schlicht gesprochen, durch einen Überfall, ausgehebelt werden. Der Gegner durfte sein Potential nicht zur Entfaltung bringen können. Die Blitzkriegskonzeption war geboren. Zunächst mit unzureichenden Mitteln vorgetragen, blieb der Vormarsch 1914 an der Marne stecken, um dann 26 Jahre später mutatis mutandis von den Panzerarmeen Guderians, und diesmal erfolgreich vorgetragen zu werden. Die Tragödie bestand in dieser Sicht offenbar darin, dass es beim ersten Mal nicht klappte.

Militarismus und Blitzkriege

Im operativen Herangehen und in den Kriegszielen ist die Kontinuität der deutschen Geostrategie bei ein klein wenig Unvoreingenommenheit klar erkennbar. Wobei die Radikalisierungen des zweiten Versuchs, sowohl in den Kriegszielen (Generalplan Ost etc.) als auch, vor allem im Osten, im antihumanen Vabanque (industrieller Völkermord), den neuen technischen Möglichkeiten wie auch der Spezifik des sich überlagernden Systemkrieges entsprachen. Es bedarf daher offensichtlich vieler tausend Seiten Herrscherliteratur, um diese "determinierenden" Bezüge hinweg zu trivialisieren. Und, auch richtig, der deutsche Imperialismus als Führungsmacht der Mittelmächte stand nicht allein. Aber er war elementar an einer Veränderung des Status quo interessiert. Alle übrigen, grob formuliert, an seiner Aufrechterhaltung.

Bemerkenswert bleibt auch, dass das Scheitern der Blitzkriegskonzeption im September 1914, ebenso wie im Dezember 1941, keine strategisches Revirement auslöst. Abgesehen von den exzeptionellen Profit- und Akkumulationsmöglichkeiten der herrschenden Schwer- und Rüstungsindustrie in einer zunehmend radikalisierten Kriegführung sowie den bei Abbruch befürchteten politischen Unwägbarkeiten, scheint hier die Massivität und Langfristigkeit des dahinter stehende Interesses auf, welches um jeden Preis zur Geltung gebracht werden sollte und soll.

Münkler versucht die Kriegszieldebatte in der für ihn typischen Art zu bagatellisieren. Die Deutschen hätten "von allen beteiligten Großmächten die größten Schwierigkeiten (gehabt), auf die Frage nach dem Sinn des Krieges eine angemessene Antwort zu finden".(38) "Ein Krieg, dem ein höherer (theologisch-philosophischer, KW) Sinn zugewiesen wird und der nicht um konkreter politischer oder wirtschaftlicher Zwecke geführt wird", schaffe den Freiraum, "nach Belieben Kriegsziele zu formulieren." Die "exzessive Kriegszieldebatte" sei "Folge fehlender politischer Zwecksetzung und deren Kompensation durch Ausdeutung des Krieges".(39) Die Frage sei schon gewesen, "wer denn nun der eigentliche Feind sei: Russland, England oder Frankreich."(40) Man ist also verteidigungsmäßig in Belgien und Frankreich eingefallen und wusste nicht warum, und als man kurz vor Paris stand, hat man sich überlegt: Was wollen wir da eigentlich? Zudem hätten "die annexionistischen Forderungen des Alldeutschen Verbands und einiger ihm nahestehender Publizisten [...] durch publizistische Lautstärke ausgleichen müssen, was ihnen an politischem Einfluss fehlte."(41) Nur irregeleitete Einzeltäter also. Schon Max Weber habe die Kriegszieldebatte als "unverantwortliches Literatengeschwätz" charakterisiert.(42) Nun, die Unverantwortlichkeit ist keine Frage. Trotzdem waren es Ziele von politischer Führung, Wirtschaft und Militär. Addiere man die Kriegsziele, bekomme man den "Eindruck eines kollektiven Größenwahns". Da sei es schon plausibler, die Debatte als "miteinander konkurrierende Antworten auf das Dilemma der geopolitischen Mitte"(43) zu begreifen. Ein bisschen paranoid, dumm und größenwahnsinnig, und dann noch das "Dilemma der geopolitischen Mitte". Er ist beeindruckend, der Paradigmenwechsel, den "Deutschlands bedeutendster Politikwissenschaftler" da so hinbekommt.

In ähnlich grandioser Weise versucht Münkler, den großpreußischen Militarismus hinweg zu banalisieren. Von der Waffenausbildung (dem Anteil der Soldaten an der Bevölkerung, KW) her betrachtet, seien "die Mittelmächte Österreich-Ungarn und Deutschland [...] sehr viel weniger militarisiert als Frankreich und Russland."(44) Als ob ein Vergleich des Soldatenanteils an der Zivilbevölkerung in Friedenszeiten (1906) unter den imperialistischen Mächten Aufschluss über die strukturbestimmende Bedeutung des preußischen Militarismus im spezifisch deutschen Bündnis von Großbourgeoisie und feudalen Junkern geben könnte. Auch hätte (1913/14) der Anteil der deutschen Verteidigungsausgaben (3,5 Prozent) am Bruttoinlandsprodukt relativ niedriger als bei Frankreich (3,9 Prozent) oder Russland (4,6 Prozent) gelegen. Wenn es denn eine Überlegenheit der Landstreitkräfte gegeben habe, sei sie "auf permanente Ausbildungsanstrengungen und technische Innovation gegründet [...], für die das Reich eigentlich zu wenig Geld ausgab."(45) Die arme Reichswehr - tüchtig aber unterfinanziert geradezu. Münkler bedient sich bei diesen Zahlen bei Niall Ferguson "Der falsche Krieg". Der Brite ist ein Theoretiker der britischen Hauptkriegsverantwortung, des "im Felde unbesiegten deutschen Heeres" und des Dolchstoßes. Nach Ferguson hat vor allem ein Nervenzusammenbruch von Ludendorff zum Zusammenbruch 1918 geführt.

Selbst wenn diese globalen Haushaltszahlen stimmen sollten, sagt das nichts über die absoluten Zahlen und die konkreten Rüstungsmaßnahmen aus. Im Gegensatz zu der relativ stagnierenden des britischen Weltreiches explodierte die deutsche Wirtschaft ab Mitte der 1890er Jahre geradezu. Selbst ein gleichbleibender Anteil hätte zu einer Explosion, zu einer relativen Erhöhung der Rüstungsausgaben gegenüber den Gegnern geführt. Eric Hobsbawn notiert eine Erhöhung der britischen Marineausgaben von 11 Mio. Pfund in 1885 auf mehr als das Vierfache in 1913/14 und für die deutsche Kriegsmarine sogar eine Steigerung von 90 Mio. Reichsmark Mitte der 1890er Jahre auf knapp 400 Mio. am Vorabend des Krieges.(46) Die Royal Navy verfügte Mitte des 19. Jh. über nahezu das gleiche Potential wie alle übrigen Seemächte zusammen. Die defensiv formulierte "Risiko"-Doktrin des Flottenbauprogramms (1898-1912) wollte die Kaiserliche Marine zu einem unkalkulierbaren Angriffsrisiko für die britische Navy machen. Dazu war ein Verhältnis von 2:3 angestrebt. Obwohl sich dieses Verhältnis, neben der gleichzeitig massiven Aufrüstung der Landstreitkräfte, nicht voll realisieren ließ, katapultierte es Deutschland im Ranking der globalen Seemächte von Platz Fünf auf Platz Zwei. Und stellte damit schon qua Existenz den Globalanspruch der Royal Navy unmittelbar in Frage.

Die Ausrüstung, Versorgung und der Transport von Millionenheeren, der Bau von Schlachtschiffen, U-Booten, Tausenden Kanonen und Haubitzen und Unmengen an Munition machte den Krieg zu einer ökonomischen Herausforderung ersten Ranges. Schon in Friedenszeiten mussten die personellen, aber vor allem die (privatwirtschaftlich betriebenen) industriellen Potentiale geschaffen und - profitabel - betrieben werden können. Hobsbawm zitiert Friedrich Engels: "Von dem Augenblick an, da die Kriegführung ein Zweig der grande industrie wurde ..., ist die grande industrie eine politische Notwendigkeit geworden." (MEW 38/467)(47) Jüngere Autoren haben dafür den Begriff Staatsmonopolistischer Kapitalismus gefunden.

Herausbildung der Machtblöcke und geopolitische Mitte

Bis in die 1870er Jahre besaß England einen ähnlich unangefochtenen Weltmachtstatus wie die USA nach 1945. Mit der "Reichseinigung" 1871 (auf Kosten Frankreichs) begannen sich die Regeln zu ändern. Zwar konnte Bismarck, der "unangefochtene Weltmeister im multilateralen diplomatischen Schachspiel" (Hobsbawm), eine wechselnde Kräftebalance der kontinentalen Großmächte Frankreich, Russland, Deutschland und Österreich-Ungarn mit der Seemacht England austarieren. Die Entwicklungsdynamik des "Reiches", von Münkler reflektiert als "Last der geopolitischen Mitte"(48), führte letztlich aber zu einer Verfestigung zweier Machtblöcke. Zu einem Bündnis Englands selbst mit dem kolonialen Konkurrenten Frankreich und schließlich sogar mit dem Gegner im "Great Game" um Zentralasien, dem zaristischen Russland. Damit war zwar die "Triple-Entente" zur Einhegung Deutschlands geschaffen, aber die enorme Expansion der deutschen Ökonomie nicht gestoppt.

Ein mächtiges Land im Zentrum Europas habe "aufgrund seiner geopolitischen Lage nicht die Möglichkeit sich aus Konflikten herauszuhalten und für neutral zu erklären",(49) meint Münkler in Übereinstimmung mit der letzten schwarz-rosanen Wendung in der Außenpolitik. Die Alternative sei eine schwache Mitte, die Abwanderung der Macht an die Randzonen Europas. Krieg würde dann, wie im Dreißigjährigen Krieg in der Mitte, also in Deutschland, ausgetragen. Die Bedeutung der Mitte sei durch die deutsche Teilung und danach durch Nato, US-Hegemonie und EU-Integration begrenzt geblieben. Das beginne sich mit der "Verlagerung des US-amerikanischen Aufmerksamkeitsfokus aus dem atlantischen in den pazifischen Raum" zu verändern, "damit wird die Position der Mitte an politischer Brisanz gewinnen."(50) Das bedeute, so Münkler, "erstens, dass Europa so lange pazifiziert bleibt, wie diese (deutsch-französische, KW) Achse oder dieses (deutsch-französisch-polnische, KW) Dreieck funktionieren, und zweitens, dass die Regierungen dieser drei Staaten permanent auf die Konflikte an der Peripherie, der inner- wie außereuropäischen (sic!), achten und verhindern müssen, dass diese noch einmal ins europäische Zentrum vordringen."(51)

In der Perspektive dieser geostrategischen Konzeption, die auffallende Ähnlichkeiten zu der vor 10 Jahren aufweist, ist eine Revision der bundesrepublikanischen Historiographie der 60er/70er Jahre natürlich unerlässlich. Der imperiale Anspruch, wie auch der zu seiner Durchsetzung notwendige Krieg, ist wieder zu etwas Normalem, ja Begrüßenswertem geworden. Damit das als erstrebenswert gelten kann, heißt die Alternative zu imperialem Anspruch nun nicht mehr: der Präambel der UNO-Charta, der "Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein", Geltung zu verschaffen, sondern die Angst vor dem Chaos, dem Dreißigjährige Krieg. Oder eben vor dem europäischen, dem "Großen Krieg". Münkler und Co. munitionieren wieder einmal die kommenden Kriege mit den Toten des letzten auf. Nur nicht mehr bei uns, wie er im Welt-Interview deutlich macht, aber durchaus anderswo.


Anmerkungen

(1) www.welt.de, 19.3.2014
(2) Münkler, Herfried: Imperien. Berlin 2005, S. 8f.
(3) Ebd. S. 8.
(4) wvvw.welt.de, 19.3.2014
(5) Münkler: Imperien, a.a. 0., S. 9.
(6) Ebd. S. 16ff.
(7) Ebd. S. 18.
(8) Ebd. S. 20.
(9) Ebd. S. 21.
(10) Fischer, Fritz: Griff nach der Weltmacht. Kronberg/Ts. 1977, S. 31.
(11) Ebd. S. 24.
(12) Ebd. S. 38.
(13) Ebd. S. 34.
(14) Ebd. S. 35.
(15) Ebd. S. 16ff.
(16) Ebd. S. 23.
(17) Thyssen, August: Denkschrift, September 1914, zit. nach Opitz, Reinhard (Hrsg.): Europastrategien des deutschen Kapitals. Bonn 1994. S. 221.
(18) Ebd. S. 222.
(19) Bethmann Hollweg, Theobald v.: Kriegsziel-Richtlinien. 9. September 1914. Zit. nach Opitz, Reinhard (Hrsg.): Europastrategien des deutschen Kapitals. Bonn 1994. S. 216
(20) Fischer: Griff nach der Weltmacht, a.a.O., S. 11.
(21) Sabrow, Jessen, Kracht (Hrsg.): Zeitgeschichte als Streitgeschichte. München 2003. S. 32.
(22) Münkler: Imperien, a.a.O., S. 247.
(23) Münkler, Herfried: Reich, Nation, Europa. Weinheim 1996, S. 11ff.
(24) Ebd. S. 21.
(25) Ebd. S. 26.
(26) Ebd. S. 57.
(27) Ebd.
(28) Int. SZ/Münkler, zit. n. www.zeit.de, 24.1.2014
(29) Ebd.
(30) www.welt.de. 4.1.2014.
(31) www.gegenblende.de/26-2014/++co++9a9e53e0-a454-11e3-8905.
(32) Clark, Christopher: The Sleepwalkers. London 2013
(33) Münkler, Herfried: Der Große Krieg. Die Welt 1914-1918. Berlin 2013. S. 25f.
(34) Ebd. S. 28.
(35) MEW 20/476.
(36) Clark: The Sleepwalkers, a.a.O., S. 561.
(37) Ebd.
(38) Münkler, Herfried: Der Große Krieg. Die Welt 1914-1918. Berlin 2013, S. 216.
(39) Ebd. S. 218.
(40) Ebd. S. 220.
(41) Ebd. S. 218.
(42) Ebd. S. 219.
(43) Ebd. S. 222.
(44) Ebd. S. 62.
(45) Ebd. S. 63.
(46) Hobsbawm, Eric J.: Das imperiale Zeitalter. Frankfurt a. M. 1999. S. 385.
(47) Ebd. S. 386.
(48) Münkler: Der Große Krieg, a.a.O., S, 767ff.
(49) Ebd. S. 769.
(50) Ebd. S. 772.
(51) Ebd. S. 773.

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Quelle:
Marxistische Blätter, Heft 3-14, 52. Jahrgang, S. 42-54
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2014