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AUFBAU/301: Zur Bedeutung der Solidarität als Waffe


aufbau Nr. 66, September/Oktober 2011
klassenkampf - frauenkampf - kommunismus

Zur Bedeutung der Solidarität als Waffe


KLASSENSOLIDARITÄT - Die Solidarität mit den politischen Gefangenen ist der Ort, wo die politischen Widersprüche am wenigsten zum Tragen kommen sollten; in Bezug auf die politischen Gefangenen und der Repression der Bourgeoisie wird Einheit zur Selbstverständlichkeit!


(rhi) Da die herrschende Klasse mit ihren Staatsschutz-, Geheimdienst- und Repressionsapparaten immer schärfer und grenzüberschreitender interveniert, ist die Organisierung der internationalen Klassensolidarität unverzichtbar.

Die Angriffe der präventiven Konterrevolution sind immer ein Prüfstein für beide Seiten im dialektischen Verhältnis zwischen Revolution und Konterrevolution. Die Beantwortung der zentralen Frage steht im Mittelpunkt: Was löst die Repression aus? Abschreckung und Lähmung oder mobilisierende Kraft und politische Konsolidierung?

Die Antworten sind auch ein Ausdruck der aktuellen Situation des Klassenkampfes wie der objektiven Bedingungen in die hinein der Schlag interveniert.


Warum "gegen euch" auch "gegen uns" heisst

Ganz offensichtlich wirkt sich die Verschärfung der gesellschaftlichen Krise und ihre Entwicklung nach rechts, die Polarisierung zwischen den Klassen oder den Unterdrückten und den imperialistischen Kriegsherrschaften positiv auf die Entwicklung der internationalen Klassensolidarität aus.

Ob in Italien, Belgien, Spanien, Schweiz und Deutschland, die Angriffe gegen Antifa's, AnarchistInnen oder Kommunistinnen, die Rote Hilfe International, die ebenfalls betroffen ist, erfuhr bis heute eine starke Konsolidierung ihres Aufbauprozesses, die sich auch in der Parole "Klassensolidarität aufbauen und verteidigen - schlagen wir zurück" zum Ausdruck bringt.

Ob politische Gefangene in Kollektiven, wie das Kommunistische Gefangenenkollektiv AURORA in Italien, die EPP der baskischen Gefangenen oder jenes der PCE (r) und Grapo im spanischen Staat organisiert sind oder anarchistische Gefangene in Affinitäten oder unorganisierte antifa Gefangene. Was uns eint ist: das Verständnis darüber, dass die revolutionäre Identität im Knast nicht aufhört, sondern sich der neuen objektiven Situation entsprechend anders ausdrückt; dass der Angriff des Staates in Gefangenschaft genau darauf abzielt, diese revolutionäre Identität in Frage zu Stellen, zu zerstören, um triumphierend aufzuzeigen: es lohnt sich nicht, nach einer revolutionären Alternative zum bestehenden kapitalistischem System zu suchen, denn es ist eine Frage der Zeit, bis Resignation an Stelle des Widerstandes oder revolutionärer Organisierung tritt.

Die Ungebrochenheit politischer Gefangener trotzt für alle sichtbar diesem Angriff dieses repressiven Machtapparates; die ungebrochenen politischen Langzeitgefangenen stehen nicht nur für die Geschichte revolutionärer Klassen- und Befreiungskämpfe weltweit, ihre Ungebrochenheit und damit Kontinuität wird dadurch Teil revolutionärer Perspektive im Kampf gegen Kapitalismus und Imperialismus, denn durch sie wird fassbar, dass einmal in Gefangenschaft der Widerstand gegen das Bestehende und für eine revolutionäre Alternative machbar und nicht auslöschbar ist; dass der gemeinsame Feind der Staat, das Kapital und seine Repressionsorgane sind.

Konkrete internationale Solidarität ist eine wichtige Basis für den Kampf um und mit den politischen Gefangenen für den Erhalt und Entwicklung ihrer Identität ist.

Diese positionsübergreifende Haltung revolutionärer Solidarität mit Gefangenen weltweit ist so alt wie die Klassensolidarität selbst. Die internationale Vernetzung und Organisierung ihr wirksamster Schutz!

Die beste und wohl korrekteste Solidarität mit militanten revolutionären Gefangenen hingegen ist die Entwicklung des revolutionären Kampfes selbst! Erst ab da trennen sich draussen unsere Wege: in der konkreten Umsetzungen von Theorie und Praxis anarchistischer, antiimperialistischer, antifaschistischer oder kommunistischer Kampfprojekten! Jeder versucht auf seinem Terrain den anstehenden Herausforderungen der aktuellen historischen Phase des revolutionären Prozesses so gut wie möglich gerecht zu werden. Wer auf diesem Wege in Gefangenschaft gerät, dem gehört unsere Solidarität. Ganz im Sinne: von unten links gegen oben rechts - Klasse gegen Klasse!


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Redaktion

Revolutionärer Aufbau Basel (rabs), Revolutionärer Aufbau Bern (rab), Revolutionärer Aufbau Winterthur (raw), Gruppe politischer Widerstand Zürich (gpw), Gruppe Arbeitskampf Zürich (az), Arbeitsgruppe Antifa Basel (agafb), Arbeitsgruppe Antifa Zürich (agafz), Arbeitsgruppe Klassenkampf Basel (agkkb), Arbeitsgruppe Klassenkampf Zürich (agkkz), Arbeitskreis ArbeiterInnenkämpfe (akak), Arbeitskreis Frauenkampf (akfk), Frauen-Arbeitsgruppe (agf), Rote Hilfe - AG Anti-Rep (rh-ar), Kulturredaktion (kur), Arbeitsgruppe Jugend Zürich (agj)


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Quelle:
aufbau Nr. 66, September/Oktober 2011, S. 11
HerausgeberInnen:
Revolutionärer Aufbau Zürich, Postfach 8663, 8036 Zürich
Revolutionärer Aufbau Basel, Postfach 348, 4007 Basel
Revolutionärer Aufbau Winterthur, winterthur@aufbau.ch
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2011